Tornado in Berstadt am 12.Juli 1801

Tornados sind keine Modeerscheinung, auch wenn man in letzter Zeit immer mehr Wirbelstürme wahrnimmt. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass mittlerweile fast jeder ein Smartphone in der Hosentasche hat und derartige Ereignisse direkt auch aufnehmen kann. Die Dunkelziffer wird also deutlich weniger, dass der Klimawandel tatsächlich zu mehr Tornados führt, lässt sich derzeit aber nicht bestätigten. Tornados gab es nämlich schon immer, auch bei uns hier in Wölfersheim. Der älteste mir bekannte Tornado traf am 12.Juli 1801 am Abend den Ort Berstadt.

Im dem Buch „Hessisches Volksbuch, oder Denkwürdigkeiten aus dem Vaterlande“ von Georg W. Wagner aus dem Jahr 1834 findet sich folgendes:

Wirbelwind.
Den 12.Juli 1801, Abends 8 Uhr, zog ein sehr hoch gehendes Gewitter über Berstadt, einem in der Wetterau gelegenen Dorfe, weg. Unmittelbar darauf erhob sich mit auffallender Schnelligkeit ein Wirbelwind, welcher in einer Zeit von etwa 18 Sekunden Fenster einschlug, Bäume aus der Wurzel riß, viele Dächer stark beschädigte und zwei Scheuern mehr als zur Hälfte umwarf. Auf der Spitze des ziemlich hohen Kirchthurms hingen Strohbüschel und in manchen Stuben fand man ganze Ziegelsteine.

Wem noch weitere Fälle bekannt sind, egal aus welchem Jahrhundert oder Jahrtausend, sei es durch Erzählungen, sei es durch Fotos oder Bücher dokumentiert, bitte bei mir melden. Bin an so etwas immer interessiert.