Funnelcloud-Tornado-Irrtum

Gestern in den Abendstunden gab es einen Tornado in einem Stadtteil von Hamburg.

Von ihm gibt es auch ein Video, genauso wie ein Zeitraffer von der Enstehung der Funnelcloud bis zu deren Ende. Letzteres Video, weil wahrscheinlich für die Medien viel eindrucksvoller, wird nun über Beiträge auf Twitter und Facebook verbreitet, meist sinngemäß mit der Überschrift „Tornado fegt durch Hamburg“. Und sofort heißt es in den Kommentaren: „Das ist kein Tornado, sondern eine Funnelcloud“ – es kommt einem fast so vor, als bestünde Deutschland nur aus Tornado-Experten. Ich komme jedenfalls aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus und hoffe, dass die Fußball-EM jetzt schnell anfängt und alle wieder zu Bundestrainern werden.

Auf die ganz blödsinnigen Kommentare von wegen Windrose (was etwas ganz anderes ist) und Windhose (was das gleiche ist wie ein Tornado) will ich jetzt gar nicht eingehen, sondern auf den von den selbsternannten Experten verbreiteten Irrglauben, dass eine Funnelcloud immer bis zum Boden reichen müsste, damit es sich um einen Tornado handelt. Das ist nämlich völliger Blödsinn!

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Funnelcloud oder Virga?

Schon ein paar Tage her, trotzdem möchte ich den Fall hier nochmal eintragen, in der Hoffnung, dass vielleicht der ein oder andere noch einen Hinweis geben kann, ob es sich bei dem Gebilde, was ich am 27.April 2016 abends gegen 20:50 Uhr von Wölfersheim-Södel aus grob bei Wisselsheim bzw. den Wisselsheimer Salzwiesen gesehen habe um eine Funnelcloud handelte oder doch nur um Virga. Gegen letzteres spricht, dass es sich ziemlich hartnäckig hielt, gegen die Funnelcloud, dass ich keinerlei Rotation auf die Entfernung erkennen konnte.

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Funnelcloud bei Beienheim

Heute morgen habe ich auf dem Weg zum Bäcker einer überraschende Entdeckung gemacht.

Ich wollte gerade auf den Parkplatz des Supermarktes abbiegen, da sah ich eine sehr dunkle Schauerwolke näher kommen und da die Gewittersaison in 2015 mit einer Ausnahme nicht wirklich viel zu bieten hatte, wollte ich mir das dann doch einmal ansehen. Statt auf den Parkplatz abzubiegen, bin ich aus dem Industriegebiet zum Feldrand gefahren. Schon während der Fahrt fiel mir ein dünner Streifen auf, ich stoppte das Auto und zog mein Handy aus der Hosentasche und machte mit diesem ein paar Fotos. Ich hielt den Streifen, der hinter dem einsetzenden Regen nur schwach zu erkennen war, zunächst für einen sehr eng begrenzten etwas kräftigeren Fallstreifen, doch die stark abgegrenzten Ränder machten mich stutzig. Dass es heute „rüsseln“ kann, haben einige auch vermeldet, allerdings erst für den späteren Tagesverlauf. Konnte das also wirklich eine Trichterwolke sein, oder doch nicht?! Rotation war aus dieser Entfernung und bei der schlechten Sicht natürlich nicht zu erkennen, aber bei der Auflösung war ich mir dann relativ sicher, dass es sich um eine Funnelcloud gehandelt hat, weshalb ich auch umgehend folgende Meldung bei Skywarn abgegeben habe.

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Hagelunwetter in Wölfersheim

Am heutigen Abend – auf den Tag genau ein Jahr nach dem imposanten Tornado zwischen Melbach und Echzell – gab es ein kräftiges Hagelgewitter mit einzelnen Hagelkörnern bis 3cm Durchmesser; zumindest bei mir zuhause. Gut möglich, dass an anderen Stellen auch noch etwas größere herunter gekommen sind.

Eine Superzelle, also eine gut organisierte Gewitterzelle mit rotierendem Aufwindbereich, zog vom Vogelsberg aus in Richtung Butzbach und entlud sich über der nördlichen Wetterau mit unterschiedlichen Ereignissen. Während im Bereich Wohnbach/Obbornhofen in einem Microburst immense Regenmengen herunterkamen (siehe Titelfoto und Regensummenkarte), waren in Wölfersheim selbst eher Wind und Hagel das Thema. Meine Wetterstation, die sich am Rand des Gebiets befand, konnte einige Sturmböen mit bis zu 77,2km/h (Windstärke 9) registrieren, außerdem kam etwas größerer Hagel vom Himmel, der eben vereinzelt die oben bereits genannte Größe von 3cm hatte. Am stärksten von Hagel betroffen war neben dem alten Ortskern von Wölfersheim allerdings der Bereich um Rockenberg, dort wurde wenige Minuten zuvor auch eine Funnelcloud gesichtet. Bodenkontakt konnte zwar nicht beobachtet werden, aber eine sichtbare Trichterwolke begründet immer einen Tornadoverdacht, denn die ist nur der durch Kondensation sichtbare Teil eines Wirbels, der sich unsichtbar weiter nach unten erstreckt. Bodenkontakt kann also auch dann vorhanden sein, auch wenn die Funnelcloud nicht bis unten hin auskondensiert ist (so auch beim Tornado vor einem Jahr).

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Tornado zwischen Melbach und Gettenau

Der 10.August 2014 war für mich einer der aufregendsten Tage in Sachen Wetter bisher.

An diesem Gewittertag herrschte in den Nachmittagsstunden ordentlich Windscherung, es gab viel Feuchtigkeit in Bodennähe und die Wolkenuntergrenze war recht niedrig. Gute Voraussetzungen also für die Entstehung von Superzellen und Tornados. Bereits am späten Nachmittag kam bei uns ein bestens organisiertes Gewitter vorbei und brachte kurzzeitig sehr starken Niederschlag.

 

Doch es sollte noch besser werden…

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