Natürlich steht noch ein Bericht aus, nämlich wie es mir nach dem Zieleinlauf und die nächsten Tage nach dem Rennen so ergangen ist.
Nach dem erfolgreichen Finish
Direkt nach dem Überschreiten der Ziellinie waren natürlich die Leute von Pro7 da und wollten von mir ein kleines Interview haben, was ich natürlich auch gleich gegeben habe, sogar noch bevor ich zu meiner Freundin gegangen bin. All ihre verzweifelten Rufe halfen nichts, ich hörte sie bei dem grölenden Publikum einfach nicht und gesehen hatte ich sie beim Zieleinlauf auch nicht. Ehrlich gesagt hatte ich sie direkt im Zielbereich vermutet, denn mit ihrem Ausweis als akkreditierte Journalistin wäre sie dort auch hingekommen. Gesehen beim Einlauf habe ich nur meine ganzen mitgereisten Freunde und meine Familie in ihren Fanshirts. Die standen alle in einem Blog und waren auch nicht zu überhören.
Es dauerte ein klein wenig, bis ich mein Schatz direkt unten an der Finish-Line entdeckte. Ich bin natürlich sofort rausgegangen und hab sie dann gedrückt und ihr dafür gedankt, dass sie mich die ganze Zeit unterstützt und meine Launen ertragen hat.
Im Athlete’s Garden war mir dann allerdings etwas komisch, weshalb ich dann vorsichtshalber mal zum Sanizelt gegangen bin. Dort hat mich dann ein Arzt untersucht und meinte, mein Kreislauf sei völlig ok, ich solle einfach nur was trinken. Da ich aber schon mal in dem Zelt war, dachte ich mir „mensch, wenn du schon hier bist, dann kannst du doch gleich eine der kostenlosen Infusionen nehmen.“ Der Arzt meinte zwar, dass das nicht nötig sei, aber ich wollte trotzdem eine haben, um schneller wieder fit so sein. So bekam ich dann eine Infusion und lag erst einmal eine ganze Weile im Zelt herum…
Nach dem Umziehen gab es noch eine kleine Stärkung und dann ging es auch schon zum Check-Out. Hat eine Ewigkeit gedauert, weil mein Rad ja so ziemlich am Arsch der Welt stand und Katharina und ich -nachdem ich das Rad hatte- nochmal quer durch Frankfurt mussten zu unserem Auto. Aber mein Schatz war ja so nett und hat mein Rennrad die U-Bahn-Treppen hoch und runter getragen… 🙂
Der nächste Tag
Nachdem ich abends die Übertragung des HR-Fernsehens gesehen hatte war es zwar schon kurz nach elf, ich aber immer noch nicht müde. Irgendwie war ich innerlich noch zu aufgewühlt und konnte lange nicht schlafen. Ins Bett bin ich deshalb erst um 1:30 Uhr.
Morgens ging es dann wieder gegen 7:30 Uhr aus dem Bett. Da war ich auf einmal hellwach, keine Ahnung warum. Meine Beine taten zwar weh, aber nicht sonderlich doll. Die Treppen zuhause konnte ich zumindest ohne Probleme bewältigen. Also alles irgendwie nicht einmal annähernd so schlimm, wie ich es erwartet hätte.
Mittags ging es dann übrigens zu einem Fast-Food-Restaurant mit einem goldenen M. Irgendwie hatte ich Hunger auf was richtig ekelhaft fettiges… Keine Ahnung warum, aber es war so…
Was nun? Gibt es eine Wiederholung?
Die nach meiner erfolgreichen Teilnahme am meisten gestellte Frage, ist natürlich: „Und? Machst du es nochmal?“
Direkt nach dem Zieleinlauf habe ich gesagt, dass ich sowas vielleicht wieder machen werde, aber nicht in den nächsten Jahren. Ganz ausgeschlossen habe ich also eine Wiederholung des ganzen also nicht. Wobei ich mir eigentlich dachte, dass eine nochmalige Teilnahme nicht wirklich klug ist. Dieses mal passte alles zusammen, das Training, die Bedinungen am Wettkampftag, meine Verfassung, einfach alles. Beim nächsten Mal kann es eigentlich nur schlechter werden.
Außerdem würde ich mit einer schnellen Wiederholung meine Eltern nicht gerade glücklich machen. Die sagten nämlich, dass sie zwar mächtig stolz auf mich seien, aber ich sollte so etwas ihren Nerven in den nächsten Jahren auf jeden Fall nicht mehr zumuten.
Nunja, auch wenn ich ihnen sagte, dass ich das so schnell nicht wieder machen werde; am Montag abend wäre ich aber eigentlich wieder soweit gewesen, zu sagen: Komm, ich mach das nächstes Mal nochmal. Aber da waren ja die Plätze schon alle weg… Zum Glück werden jetzt einige sagen… 😉
Warum ich nochmal teilnehmen würde, wo ich mir doch jetzt meine zwei Fragen, die mich zu diesem Projekt getrieben haben beantwortet habe („Kann ich es schaffen?“ / „Wie ist das Gefühl, über die Ziellinie zu laufen?“), ist ganz einfach: der optimal gelaufene Wettkampf hat eine weitere Frage aufgeworfen, nämlich „Kann ich es auch schneller schaffen?“
Auch Applejack, der sein Sub11-Ziel ja mit hervorragenden 10:26h deutlich unterboten hat, ist im nächsten Jahr wieder dabei, denn er fragt sich jetzt, ob er es auch unter 10 Stunden schaffen kann. Sein Bruder, der wegen seines Krampfes ein paar Minuten langsamer war, ist auch wieder mit von der Partie.
Wann und ob ich wieder so etwas mache… das werden wir mal sehen… vorher werde ich jedenfalls probieren, mal an meinem Beinschlag beim Kraulen arbeiten… 😉
Kluge Entscheidung es erst einmal nicht mehr zu machen! 🙂
Daniel, das hört sich fast so an wie wenn ich mit einem Motorrad auf dem Nürburgring fahre, ein geiles Erlebnis und kann mann es denn auch schneller schaffen?
Ich denke das Du die richtige entscheidung treffen wirst bzw schon getroffen hast.
Genieße einfach auch die Momente danach. Und bedank dich bei allen die Dich unterstützt haben, hol Dir die Zeit zurück und verbringe Sie mit deinen Lieben, Du EISENMANN
Hallo Daniel,
„kann man es noch schneller schaffen“: genau, das ist die Killer-Frage, die sich imho nur Profis, die mit solchen Späßen (Werbe-)Geld verdienen müssen, permanent stellen sollten. Auch nach meinem ersten und bisher letzten Marathon in Köln 2005 mit 3:48h fragte ich mich das. Als Hobbyspochtler, ok, Ironman ist deutlich mehr als Hobby ;-), kann man doch ruhig sagen: „Ja, schneller können vielleicht, aber müssen nicht.“ Bezahlt wird nicht, höchsten in Gesundheit. Und Dein Kopf sollte Dir nach der geilen Ironseo-Nr. in Frankfurt und der prima physischen und psychischen Trainingsphase davor jetzt automatisch sagen: „Na klar, schaffe ich das schneller, das weiß ich jetzt bereits.“ Damit wäre dann Ruhe, aber wie war das mit dem „Niemals nie …“? 😉 Tief beeindruckt ziehe ich meinen Hut, hast mich ins Grübeln gebracht.
Hallo Daniel,
super Seite…danke dafür. Werde mir alles schön durchlesen. Animiert durch den Ironman Lanzarote, der gestern stattfand, ist mein Interesse geweckt.
Beste Grüße von Lanzarote,
Thomas