Bevor ich hier an dieser Stelle den Wettkampf in den nächsten Tagen mit hübschen Bildchen bis ins kleinste Detail schildere, möchte ich noch kurz den Grund, der meiner Meinung nach zu der -für mich enttäuschenden- Endzeit führte, kurz erläutern, denn in meinen letzten Posting hatte ich nur die Zeiten der einzelnen Disziplinen wiedergegeben, was zu Spekulationen führte, die in die völlig falsche Richtung gingen.
Physisch top – mental flop
Im Nachhinein betrachtet war ich körperlich fit, aufgrund des Neoprenverbots und der verlängerten Radstrecke, vielleicht nicht für eine Zeit unter 10:30, aber für eine Sub11 hätte meine körperliche Verfassung auf jeden Fall gereicht. Es lag also nicht am Training, nicht am Tapering und auch nicht, wie spekuliert wurde, am Wetter. Die äußeren Bedingungen waren auf dem Rad für mein Empfinden optimal und auch auf der Laufstrecke war es zwar schwül, aber bei weitem nicht so schlimm, wie vorher angekündigt. Das Material war perfekt und auch sonst gab es eigentlich keinen Grund, die Sub11 nicht zu schaffen.
… und dennoch bin ich fast zwei Stunden später ins Ziel gekommen.
Dafür gibt es eigentlich nur einen Grund: das was körperlich gepasst hat, hat mental gefehlt.
Warum ich das Ding so vergeigt habe und den Großteil des Marathon nicht gelaufen, sondern spaziert bin, das lag schlicht und einfach an meinem Kopf, der Wille, es wirklich konsequent durchzuziehen und der Glaube daran, dass ich es ja wirklich schaffen kann, beides hat dieses Mal gefehlt.
Stattdessen hat die Angst gesiegt. Das fing beim Schwimmen an, wo ich mich nicht, wie das letzte Mal, nach vorne gestellt habe, sondern schön nach hinten, aus Angst, einen Tritt abzubekommen und als es dann mal etwas enger wurde, habe ich sogleich die Flucht ganz nach außen gesucht und bin viele Meter zusätzlich geschwommen, nur damit ich ja keinen anderen Athleten berühre bzw. kein anderer mich. Das setzte sich fort, als mein Magen die Riegel und Gels nicht gefielen und ich aus Angst mich übergeben zu müssen, einfach die Verpflegung komplett eingestellt habe, statt das Zeug in mich reinzuwürgen und zu schauen, was passiert. Das „Nicht-Nachtanken“ musste sich ja irgendwann rächen… und dann, ja dann, dann bin ich spaziert… und bei einem 27km langen Spaziergang mit einigen Schwätzpausen kann keine gute Zeit mehr heraus kommen… und eine große sportliche Leistung ist das auch nicht mehr…
Aus der anfänglichen Freude, es wenigstens zu Ende gebracht zu haben, wurde Enttäuschung über die schlechte Zeit und nun habe ich einfach nur einen Hals auf mich, weil ich eben an entscheidenden Stellen nicht alles versucht habe…
Eines steht fest: das kann ich besser und beim nächsten Mal mache ich das auch besser… 😉
Hi, entschuldige bitte! Aber einfach nur Schwachsinn! Es ist ja ok, dass Du die „Schwachstellen“ für Dich analysierst! Nicht ok ist es jedoch, die Leistung herabzuwürdigen! Egal, welche Punkte letzten Endes zu dieser (für viele, viele Leute immer noch sehr erstrebenswerte) Endzeit geführt haben, Du hast gefinisht! Sei stolz auf Dich! Laß bitte dieses Gefühl siegen! Ich war am Sonntag an der Strecke und jeder – wirklich jeder -der diese Leistung im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten abruft – darf sich wahrlich Ironman nennen! Ich bin voller Respekt – denn es ist nicht nur dieser Tag, an dem es dann zählt. Es ist eben auch ein Jahr voller Vorbereitung, Entbehrlichkeiten und Einschränkungen im privaten Leben! Und Du bist eben Amateur und kein Profi. Du hast einen Job und Freunde und…. Also, Hochachtung! Und den letzten Satz finde ich cool! Ich werde auch beim nächsten Mal wieder an der Strecke stehen und anfeuern – egal ob 10, 12 oder 14 Stunden! Viele Grüße, Silke
Hey Daniel,
lege bitte nicht alles auf die Goldwaage… du hast großes geleistet und solltest Stolz darauf sein!
Gruß Markus und Kopf hoch auch nach dem gestrigen Spiel… 🙂
Ich denke, das hätte man nicht treffender analysieren und formulieren können!
So gefällst Du mir wieder 🙂
Also, abhaken, aus den Fehlern lernen, Kopf hoch und weiter geht’s…
Freue mich schon sehr auf „das nächste Mal“- wann auch immer das dann sein wird.
Mit sportlichem Gruß,
Henrik.
Beim nächsten Mal?
….also kann ich mich jetzt vielleicht doch auf einen Lanzarote-Urlaub freuen…?!?!?
😉 🙂 😉
Wirklich erfolgreiche Menschen schauen nur selten darauf zurück, was sie schon geschafftgaben. Es wird immer nur gesheen, was noch zu tun ist. 😉
Solange der Spass am Sport erhalten bleibt, ist diese selbstkritische Betrachtung das Beste, was ihm passieren kann. Und also *kein* Schwachsinn. 😉
Wer aufhört, besser sein zu wollen, hat aufgehört, gut zu sein. Also los – die Anmeldung für den IM Regensburg 2011 ist noch offen! 😀 Der Lauf durch die historische Altstadt soll sehr, sehr schön sein!
Hey Daniel,
auch wenn’s mal nicht rund läuft: Aus Fehlern lernt man- auch Du! Das nächste Mal wird’s besser, es muss ja nicht schon nächstes Jahr sein. Gbit auch noch kürzere Distanzen 😉
Also, erhol dich paar Tage und dann steckst du dir neue Ziele. Überhaupt: Finishen ist das Ziel, dann kommt die Zeit! Sei stolz auf dich!
HoHo,
wat isn das für Geschwätz. Wegen Dir ja Dir mach/will ich auch so etwas durchziehen. Also bitte bleib am Boden und sei nicht so ungerecht/hart zu Dir.
Das war eine Superleistung. Und wenn Du nicht mehr weiter weist komm zu http://www.caba.de
Jürgen
Servus Daniel,
Glückwunsch zu Deiner Leistung, den Willen muss man erstmal haben.
Vielleicht gibt es noch einen anderen Grund für Deinen Einbruch. Bei Deinen Splitzeiten fällt mir auf, dass Du im Vergleich zum letzten Jahr auf dem Rad 20 Minuten schneller warst und das trotz längerer Strecke. Dein Trainingsaufwand auf dem Rad war doch wie im Vorjahr oder? Du könntest also auf dem Rad etwas überzockt haben. Kannst es Dir mal durch den Kopf gehen lassen.
Wünsche Dir für die nächste Teilnahme viel Erfolg.
Gruß
Mitch
Hallo Daniel,
ich habe absoluten Respekt vor Deiner Leistung. Ein Ironman kann man nur im absolut stabilen aeroben Bereich absolvieren, vielleicht warst Du hier und da mal im Übergangsbereich aerob/anaerob. Das kostet unglaublich viel Energie. Anbei mal eine aerobe Ausfahrt von mir 6 Tage vorm IM Florida an der aeroben Schwelle ca. 1,3 mmol/L Laktat: Radtrainin an der aeroben Schwelle
Beste Grüße
Frank