Ich habe gerade einmal meine Ironman-Kosten aktualisiert und dabei festgestellt, dass ich bereits mehr als 3.000 Euro auf den Kopf gehauen habe. Eigentlich bin ich von so viel Kohle anfangs gar nicht ausgegangen und das Schlimme daran ist, dass es mit Sicherheit auch bis zum Juli noch etwas mehr werden wird.
Da ich sowieso momentan nicht trainieren kann, will ich mal ein wenig über mein Equipment bloggen und damit zeigen, wo das Geld überall geblieben ist.
Ende November habe ich mir den Laufcomputer RS800sd von Polar geholt. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Gerät liegt bei 479,- EUR, im Internet habe ich es zu diesem Zeitpunkt am günstigsten für 410,- EUR (inklusive Versand) gefunden. Daraufhin hab ich beim Sportfachgeschäft in Friedberg -wo ich in letzter Zeit das ein oder andere bereits gekauft hatte- angerufen und gefragt, ob die die Preise halten können. Man sagte mir ja, kein Problem, sie müssten das Gerät nur erst bestellen. Doch aus der Bestellung wurde nichts, denn Polar verweigerte ihnen die Aushändigung. Das Gerät würde nur an Händler geliefert, die auch den passenden Adidas-Schuh im Sortiment führen. Die kleineren Geräte wären kein Problem, das Spitzengerät allerdings nicht. Nanu, was soll denn das?!
Der Sinn der dahinter steckt, den begreife ich nicht wirklich. Zwar haben die passenden Adidas-Schuhe extra einen Hohlraum, wo man den Fußsensor unterbringen kann (genau wie beim iPod und den Nike+ Schuhen) aber bei dem RS800 sd ist der Fußsensor sowieso so ausgerüstet, dass man ihn an den Schnürsenkeln eines jeden Laufschuhes befestigen kann. Ich werde mir jedenfalls keine Adidas-Laufschuhe kaufen, nur damit ich dort dann den Sensor unterbringen kann. Die Dinger sind nämlich nicht mein Fall.
Aber gut, zurück zum Polar Laufcomputer. Den habe ich mir dann natürlich im Internet bestellt, bei einem Münchner Sportgeschäft.
Jetzt werden bei euch einige sicherlich den Kopf schütteln und sich fragen, was ein Laufanfänger -wie ich- mit einem State-Of-The-Art Pulsmesser überhaupt anfangen kann. Nun ja… ich hab’s schon mehrmals geschrieben, ich bin ein absoluter Statistik-Freak und der Polar RS800 kann nun einmal von jedem Lauf unglaublich viele Daten sammeln. Da wären nicht nur die Schrittfrequenz, Schrittlänge, Geschwindigkeit, Strecke, sondern auch die Höhenmeter und milisekundengenaue Speicherung der Herzfrequenz.
Was mich bei meinem Polar F6 gestört hat, war, dass man keine Trainingsprogramme definieren konnte. Das heißt, wenn ich beispielsweise 15min im KB-Bereich laufen soll, anschließend 15min im GA1- und dann noch 15min im GA2-Bereich, dann musste ich die akustische Puls-Warnung entweder ausschalten oder alle 15 Minuten anhalten und das Training in dem anderen Bereich neu starten. Beim RS800 geht das als ein vorkonfiguriertes Training und nach exakt einer Viertelstunde wechselt er dann in den nächsten Bereich. Darüber hinaus lässt sich das Training nicht nur per Pulsmessung steuern, sondern alternativ auch nach Trittfequenz oder nach Geschwindigkeit. Man könnte also auch beim Wettkampf einen Geschwindigkeitsbereich eingeben und bekommt dann akustische Signale für „Du bist zu schnell“ oder „Du bist zu langsam“…
So, dass erst einmal dazu, was man mit dem Polar RS800sd alles machen kann.
Die Praxis sieht leider ein wenig anders aus und ich bin mit dem Gerät nicht ganz 100%ig zufrieden. Die Streckenmessung funktioniert nach Kalibrierung relativ genau (man muss aber natürlich jedes paar Schuhe einzeln kalibrieren und hat nur zwei Schuh-Speicherplätze), hat aber auch schon einmal völlig falsche Werte ausgespuckt. Warum und weshalb, konnte ich nicht wirklich ausmachen. Die Abweichung lag bei über 10% und gelaufen bin ich in der gleichen Geschwindigkeit, wie auch bei der Kalibrierung selbst. Hätte also so gut wie keine Abweichung ergeben dürfen. Naja. Kam bisher nur ein einziges Mal vor…
Was aber schon sehr oft schief gegangen ist, die Pulsmessung. Und da muss ich sagen, ein Pulsmesser für einen Originalpreis von knapp 500,- EUR sollte doch zumindest den Puls richtig und zuverlässig messen. Macht das Teil aber nicht… anscheinend sind der WearLink-Gurt oder die Druckknöpfe, die als Kontakt zum Sender dienen so empfindlich, dass die immer mal wieder Aussetzer haben. Bei längeren Einheiten hatte ich es schon sehr oft, dass mir Pulswerte von 35 Schlägen bis 240 Schlägen pro Minute angezeigt wurden und das jede Sekunde im Wechsel. Wenn ich dann mal an meinem Gurt herumzerre, dann geht es mal wieder eine Zeit lang und dann beginnt das Theather wieder von vorne.
Wie so etwas dann in der Auswertung aussieht könnt ihr hier sehen:
Verlässliche Messungen stelle ich mir anders vor. Der Polar-Support per E-Mail hat übrigens richtig schnell geantwortet, allerdings nicht wirklich zufriedenstellend. Denn außer ein paar Pflegehinweisen für den Wearlink und die Alternative das Gerät einzuschicken, kam nichts…
Bin mal gespannt, ob ich noch herausfinde, woran es genau liegt und den Fehler beheben kann…
Man… was für ein geiles Teil *träum* 🙂
Hey,
echt schönes Teil, aber ich mag Pulsmesser irgendwie nicht so. Ersten stören sie mich ziemlich beim Laufen und zweitens längt es zu sehr ab. Zum Beispiel wenn der Puls mal wieder spinnt. 🙂
Noch ein kleiner Tip für das große Ziel: Laufe doch auch öfters mal ohne Pulsmesser. Damit kannst du dann sehr gut dein Körpergefühl trainieren. Das ist für einen Ironman, denke ich, ziemlich wichtig.
Gruß Jens
Ich habe die Polar S725x (eher Fahrradcomputer, lässt sich aber auch mit Laufsensor zum Laufcomputer umrüsten). Was mir bei dem WearLink-Gurt schon des öfteren missfallen hat, dass er während der Fahrt/ des Laufens runtergerutscht ist und dann natürlich keine Signale mehr übermittelt hat. Aber da hilft vermutlich nur so ein WearLink-Shirt, die aber leider auch nicht ganz billig sind…
Hmm… ich hab den WearLink mittlerweile so eng geschnallt, dass da nix mehr verrutschen kann. Seitdem kommen die Ungenauigkeiten wieder seltener vor, aber da sind sie nach wie vor… 😕
Wieso hast Du Dich eigentlich für die RS800SD Variante und nicht für den RS800G3 entschieden?
Ich persönlich fände das GPS Feature super.
Kann ich dir sagen: weil der Fußsensor bei entsprechender Kalibrierung recht genau ist und auch hundertprozentig funktioniert, wenn man im Wald oder zwischen Hochhäusern läuft, weil man sich die Trittfrequenz anzeigen und an der etwas arbeiten kann, weil die Geschwindigkeitsanzeige nicht so stark schwankt… und… und… und…
Ich fände den G3 nur dann interessant, wenn man nachher, wie beim Garmin auch, die GPS-Daten auf eine Strecke legen kann und sich sozusagen dann auf Google Maps nochmal anschauen kann, wo man langgelaufen ist. Aber solche Daten speichert der Polar nicht, sondern nimmt den GPS-Empfänger nur für Strecke und Pace.
Hi, also ich kauf mir keine Polar Produkte mehr und schon gar nicht mehr nachdem du da dein Urteil rein geschrieben hast.
Ich habe seit 2004 auch die Polar 725. Vorher die s410. Dann hab ich noch die Polar 200sd mit dem Laufpod. Fazit bei allen: Die Funktübertragung ist einfach nicht gut. Die Geräte sind top, schauen toll aus, ich kann alles einstellen etc… aber hallo. Ich will um 400 Euro ein Gerät haben, das nicht ausfällt.
Dachte mir, dass bei der neuen Serie dieses Gerät gelöst wäre, aber die Sachen die du so schreibst (Puls 30 – 230) kenne ich alle. Sehr enttäuschend.
Echt schade, weil die Uhren einfach 1000 mal schöner sind als die von Garmin und 100 mal schöner als die von Suunto.
Peter
http://www.tri4life.at
@Peter: einige Diskussionen mit dem Polar-Support und einen Austausch des Wearlink-Gurts später bestand das Problem der fehlerhaften Pulsmessung zwar immer noch, dafür habe ich aber mittlerweile herausgefunden, woran es liegt.
Die Kontakte zum Körper müssen bei dem WearLink triefend nass sein. Wenn die Messfehler anfangen, ich halte kurz an und schütte ein paar Schlückchen Wasser von meinen Trinkvorräten, die ich mit dabei habe, auf die Kontakte, dann geht es wieder fehlerfrei. Wenn der Wearlink nur leicht feucht ist, dann reicht das wohl nicht aus.
Insgesamt nicht gerade zufriedenstellend diese Technik. Ist sie auch noch so angenehm zu tragen, funktionieren sollte sie schon.
Die Distanzmessung ist hingegen (mit einer einzigen Ausnahme, die ich oben angesprochen habe) sensationell genau, da bin ich jedesmal auf’s Neue begeistert, wie so ein kleiner Sensor so genau sein kann.
zum Thema „an der Schrittfequenz arbeiten“. Ich laufe Marathon seit ca 30 Jahren. Die Schrittfrequenz ist nicht wirklich ein Faktor an dem man arbeiten kann. Sie pegelt sich nach einiger Zeit auf ein individuelles stabiles Niveau ein. Je nach Tempo ändert sich die Schrittlänge. Ich laufe nur nach Körpergefühl. Persönlich meine ich, ist ein GPS-Cpmputer die bessere Wahl