Sorry, dass ich hier solche Worte benutze, aber das muss jetzt endlich mal raus! Wie ich irgendwo hier schon mal geschrieben habe, hatte ich vor einiger Zeit meinen RS800 gegen einen RS800cx getauscht und dabei Polar nochmal ein bisschen was von meinem Geld überlassen. Rechnet man den Betrag des alten Geräts, die Umtauschgebühr und den GPS-Sensor, den ich mir noch dazu gekauft habe zusammen, so habe ich insgesamt 650,- EUR ausgegeben. Ein stolzer Betrag, wenn man bedenkt, dass es bei ALDI, LIDL und wie sie alle heißen, Pulsuhren schon ab 20,- EUR gibt.
Wenn ich also schon dieses Geld ausgebe, dann will ich wenigstens etwas haben, was auch funktioniert und sich problemlos bedienen lässt. In beiden Kategorien kann das Top-Model von Polar nicht punkten. Über fehlerhafte Herzfrequenzmessungen habe ich ja schon mehrfach geschrieben, ebenso über die geklebten Armbänder, die ständig reißen und nun könnte ich auch noch etwas über nicht funktionierende Knöpfe erzählen, die man mehrfach fest drücken muss, bevor sie reagieren bzw. wenn sie denn überhaupt mal reagieren.
Polar-Software – die reinste Katastrophe
Über die schlechte Verarbeitung werde ich dieses Mal keine Worte mehr verlieren, dafür aber über die zugehörige Software, mit der es eigentlich möglich sein sollte, komplexe Trainingseinheiten einzustellen und auch sonst jedes kleine Detail zu konfigurieren. Wie gesagt „sollte“, denn das funktioniert nicht wirklich. Diese „Polar-Trainer“-Software ist -freundlich ausgedrückt- eine Katastrophe!
Beispiel gefällig?
Beim alten RS800 hatte man zwar zwei paar Laufschuhe zur Verfügung, allerdings nur einen einzigen Kalibrierungsfaktor für den S3-Sensor. Soll heißen, man hat jedes Mal den Faktor des anderen Schuhes überschrieben und musste somit vor jeder Einheit neu Kalibrieren, wenn man die Schuhe gewechselt hatte. Worin bei so etwas der Sinn besteht, zwei paar Schuhe anzubieten, wenn man nur einen Kalibrierungsfaktor eingeben kann, wird wohl ein ewiges Geheimnis der Polar-Programmierer bleiben.
Wie das nun beim neuen RS800cx ist, weiß ich nicht, mittlerweile bin ich nämlich dazu übergegangen nur noch die einfachsten Einstellungen vorzunehmen, aber auch das funktioniert nicht wirklich.
Für mein Triathlon-Training habe ich drei Einheiten konfigurieren wollen: Schwimmen, Rad fahren und Laufen. Ziel sollte es sein, beim Schwimmen die Uhr als reine Stopp-Uhr zu verwenden, beim Rad fahren die Pulsmessung, den Höhenmesser und den GPS-Sensor und beim Laufen die Pulsmessung, den Höhenmesser und den S3-Sensor. Und das alles, ohne vorher jedes Mal auswählen zu müssen, welche Geräte ich im Einsatz habe.
Eigentlich kein Thema, denn beim Anlegen einer neuen Trainingseinheit kann man die Sportart angeben und sportartspezifische Einstellungen vornehmen; zumindest theoretisch, denn die Sachen, die man in der Software eingestellt hat, werden von der Uhr nicht 1:1 umgesetzt.
Einstellungen werden einfach ignoriert oder übeschrieben
Beim Schwimmen sucht er trotzdem immer den S3-Sensor, auch wenn ich wirklich nicht weiß, was dieser beim Schwimmsport überhaupt messen soll? Die Frequenz des Beinschlages oder was? Und auch die reine Verwendung als Stopp-Uhr ist nicht vorgesehen, bedeutet: der Brustgurt wird immer gesucht, auch wenn er nicht gebraucht wird (und im Wasser ohnehin nicht funktioniert).
Beim Rad fahren sucht er neben dem GPS-Sensor auch immer noch den Fußsensor, auch auf dem Fahrrad bringt der nicht wirklich viel, denn auch hier gibt es nix zu messen.
Beim Laufen – und das finde ich echt beschissen – macht er eine entscheidende Sache falsch: zwar schaltet er den Höhenmesser ein und sucht auch den S3-Sensor, allerdings ist als Kalibrierungsfaktor IMMER 1.000 eingestellt, also die Standardeinstellung, egal, was ich auch in der Uhr einstelle oder in der Software, jede Trainingseinheit wird mit 1.000 gestartet und ich muss somit immer erst einmal einige Zeit herumspielen, bis ich den Faktor wieder auf 880 habe; wohlgemerkt am Anfang JEDER Laufeinheit.
Das ist echt Scheiße!
Nach über knapp zwei Jahren RS800 und ein paar Monaten RS800cx kann ich nur eine Empfehlung geben: kauft euch niemals diesen Schrott!
Das einzig Positive, was ich dem Gerät noch abgewinnen kann, ist das Design. Die Uhr sieht einfach nur mal viel, viel geiler aus, als die Geräte der Konkurrenz. Trotzdem, lieber Polar’ler, sollten sie nicht nur gut aussehen, sondern eben auch funktionieren!
Und nun dürft ihr ran und schreiben, wie toll doch diese Polar-Produkte sind… 😉