Irgendwie hat mich das mit der Krankheit wieder dermaßen zurückgeworfen, nicht nur körperlich, sondern vor allem auch im Kopf. Hab ich mich vor der Erkältung noch „richtig gut drauf“ gefühlt, so ist das jetzt in ein „Alles ist scheiße!“-Gefühl übergegangen.
Wenn man fast jeden Tag Laufen ist, Fahrrad fährt oder schwimmt bzw. an einigen Tagen sogar mehrere der Disziplinen auf einmal macht, dann geht das irgendwie so in Fleisch und Blut über und man braucht sich nicht mehr dazu zwingen. Der innere Schweinehund hält dann seine Beinchen still und meckert nur mal ein bisschen, wenn es draußen wieder einmal kalt, regnerisch und windig ist. Trotzdem ist das aber meist nur kurz, denn man geht einfach raus und läuft oder fährt und dann ist nachher bei miesem Wetter die Freude, dass man es dennoch durchgezogen hat, umso größer.
Kaum hat man aber mal ein paar Tage -gezwungenermaßen- die Beine hochgelegt und sich geschont, schon ist dieser blöde Schweinehund wieder voll da und hat die Macht übernommen. Die Hürde, sich die Laufsachen anzuziehen oder auf die Rolle zu steigen, ist wieder extrem hoch und scheint unüberwindbar.
Deshalb hab ich sogar die letzten beiden Tage absolut gar nichts gemacht: ich war nicht laufen, war nicht schwimmen und war auch nicht auf der Rolle bzw. draußen Rad fahren; ich konnte mich nicht motivieren und jedesmal, wenn ich kurz davor war, regnete es in Strömen und der innere Schweinehund gewann dann doch wieder. Sozusagen stehen in 12 Tagen gerade einmal 20 gelaufene Kilometer zu buche, sonst nichts und das, obwohl es noch nicht mal mehr 150 Tage bis zum großen Event sind. Die Euphorie nach dem tollen Ergebnis beim letzten Laktattest ist vollends dahin…
Heute habe ich es aber wenigstens mal wieder ins Schwimmbad gepackt und dort habe ich mit meinen neuen Errungenschaften ein bisschen herumprobiert. Soll heißen, ich bin ein wenig mit Pullboy und Paddles gekrault und habe mit Brett probiert, ob ich mit meinen Beinen vorwärts komme.
Eigentlich fing es ja gut an, 100m mit den Paddles waren schon toll, ich bin schnell vorwärts gekommen und hab ich wunderbar gefühlt, doch nach den zweiten 100m dachte ich schon, mir fliegen die Arme ab. Das geht irgendwie ganz schön in die Arme mit den Dingern. Also hab ich Paddles und Pullboy erst einmal zur Seite gelegt und mit Brett die Beinschläge geübt… damit bin ich übrigens noch nie vorwärts gekommen, in der Schule war ich auch derjenige, der bei der Übung sozusagen immer den Rückwärtsgang drin hatte. So fing es auch heute an… doch irgendwann im zehnten Anlauf bin ich doch tatsächlich langsam vorwärts gekommen, allerdings lag mein Puls nach 20m wildem Beinschlagen bei gefühlten 200 Schlägen pro Minute…
Frustriert bin ich danach erst einmal in den Whirlpool gestiegen und hab vor mich hingeflucht: „Ich schaff das nicht“, „das bekomm ich nie hin“, etc. – Die Trainingseinheit, die eigentlich gar keine war, war also schon wieder gelaufen. Nach langen Selbstgesprächen hab ich mich aber doch dazu überreden können, wenigstens nochmal 500m am Stück ohne die Schwimmhilfen zu kraulen und zumindest das sollte mir wieder etwas Mut machen, denn für die 500m habe ich exakt 13 Minuten benötigt. Ist zwar eigentlich eine schlechte Zeit, aber für meine Verhältnisse war das richtig gut.
Danach ging es dann bei strahlendem Sonnenschein (deshalb hat wohl der innere Schweinehund nur leicht gemeckert) raus auf meine Laufstrecke, wieder mal ein paar Kilometer laufen. Diese Einheit hatte ich mir auch ganz anders vorgestellt, denn hier lief auch nicht viel zusammen: langsam unterwegs, dafür Puls recht hoch, aber wenigstens die 11km durchgezogen. Das schlechte Gefühl vom Laufen hat mir dann auch noch meine Pulsuhr bestätigt. Der Laufindex, der sich normalerweise immer in ähnlichen Bereichen aufhält, war viel niedriger als sonst. So gesehen, scheint das Teil doch ganz gut zu funktionieren, was die Einschätzung der Fitness angeht.
Ich kann also heute nur eine positive Sache mitnehmen, nämlich die, dass ich wenigstens ein bisschen was gemacht habe.
BTW: noch 149 Tage und 5 Stunden… 😕
Morgen Daniel
Kopf hoch, das Wetter soll in den nächsten Tagen besser werder und damit wird wahrscheinlich auch deine Motivation steigen.
Versuch mal etwas neues, fahr eine Runde Inliner. Besuch mal einen Lauftreff in deiner nähe und lauf mal in einer Gruppe. Wenn du in einer Gruppe trainierst, braucht eine sehr gute Ausrede, um sich doch noch vor dem Training zu drücken! Auch das Schwimmen und Rad fahren macht in der Gruppe mehr spass.
MfG Arthur
Vielleicht fehlt dir einfach eine Motivation.. aber wie hast du mir neulich noch gesagt? Wenn der Kopf will, dann schafft man es auch!
Also hau deinen inneren Schweinehund raus und kämpf dich durch.. das Gefühl am Ende wird die für alles Ersatz geben!
Wenn der Kopf will, dann schafft man es auch!
Genau das ist ja momentan das Problem… der Kopf ist momentan nicht ganz da…
Hallo,
ich lese ab und zu auf Deiner Homepage um zu sehen, dass es den anderen Frankfurt Teilnehmnern nicht viel besser geht. Aber so schlecht geht es mir dann doch nicht. Bist echt arm dran. Nach 11k Laufen kippst Du aus den Latschen? Das musst Du im Schlaf können, muss ja nicht besonders schnell sein. Mit Paddles fallen Dir die Arme ab? Wie willst Du da so 2 Stunden in Langen schwimmen? Ohne Gruppentraining und dem entsprechenden Gruppenzwang wird es echt schwer. Ich lege mich jetzt fest: Du schaffst es nicht in Frankfurt! Überrasche mich und Deine Fangemeinde und alles ist gut.
Hi Volker, das ist doch mal ein Kommentar, der mich gleich wieder etwas motiviert. Ein „du schaffst das nicht“ weckt nämlich den Ehrgeiz in mir viel mehr als ein „du machst das schon“… 😉
Natürlich kippe ich nach 11k nicht aus den Latschen, aber es gibt Tage, da läuft es rund, man fühlt sich fit und hat Spaß beim Laufen. Gestern war definitiv kein solcher Tag…
Bezüglich Gruppenzwang: den brauche ich in der Regel nicht, aber ich werde morgen wieder ins Schwimmtraining gehen und mal schauen, wann sich die Lauf- und Radfahrgruppen treffen und mich dann entsprechend dran hängen…
Heute sieht nämlich die Welt wieder ganz anders aus. 🙂
Hi,
ich lese hier auch schon seit geraumer Zeit mit. Interessiere mich für Deine Trainingseinheiten und und und.
Habe großen Respekt vor Deiner Abnehmleistung – ohne Frage.
Aber Volker hat es ausgesprochen: Ich möchte Dich nicht demotivieren, aber ich denke auch das Du es nicht schaffen wirst!!! Überzeuge uns vom Gegenteil!!!!
Also los, es ist Samstag morgen, die Sonne scheint in der Wetterau – Rein in die Laufschuhe raus aufs flache Land und spule mal so 20 – 30k zu Fuß ab, damit Dir die M-Distanz keine Probleme macht!
Go for it…
Das hat mich jetzt echt sauer gemacht!!! Ich kenne Daniel und seinen Ehrgeiz und habe den größten Respekt vor dem, was er bis jetzt schon geschafft hat. Das Gelaber von wegen „Du schaffst es nicht“ ist absoluter Blödsinn- Motivation hin oder her. DU willst das, DU schaffst das! Und: du machst und schaffst das für dich! Einen kleinen Durchhänger hat jeder mal in der Vorbereitung. Wenn dein Körper ein paar Tage Auszeit braucht, dann gib sie ihm und leg wieder richtig los, wenn du dich danach fühlst!
Mach dir keinen Streß- du bist weiterhin auf einem sehr guten Weg!
Mit sportlichem Gruß,
Applejack.