Lange musste ich gestern Abend warten, ehe der Bericht „vom Couchpotato zum Ironman“ in Stern TV mit Günther Jauch endlich dran war.
Der hat mich aus zweierlei Gründen interessiert, denn erstens hätte ich dort auch mit dabei sein können (RTL hatte mich schon gefragt) und zweitens wollte ich mal schauen, welche Verrückten es noch probieren wollten. Außerdem war auch der junge Marko Topic dabei, der sich quasi „vom Pummelchen zum Ironman“ entwickelt hat und mittlerweile anscheinend schon zu einem kleinen TV-Sternchen. Ganz lustig war, dass ich mit ihm gestern morgen kurz telefoniert habe.
Zurück zum Bericht: ich habe mich danach gefragt, was das ganze eigentlich dem Zuschauer sagen wollte?! OK, da gibt es einen Wettbewerb, der besteht aus 3,8km Schwimmen, 180km Rad fahren und 42,195km Laufen. Ein leicht übergewichtiger Schüler hat sich in neun Monaten so vorbereitet, dass er es gepackt hat und nun wollen es ihm vier untrainierte Hamburger gleich tun.
Ich glaube kaum, dass der Ottonormal-Fernsehgucker eine Vorstellung hat, was ein solcher Wettbewerb einem abverlangt. Ein einzelner Marathon-Lauf ist auch kein Spaß, den man einfach mal so, weil man gerade Lust dazu hat, läuft und das ohne vorher geschwommen und Rad gefahren zu sein. Schade, dass das ein wenig unter ging und vor allem, dass dabei der Punkt „Kosten“ vernachlässigt wurde, nämlich dass neben der vielen Zeit, die man in das Training investieren muss, auch noch eine ganze Reihe von Ausgaben auf einen zukommt, die in die mehrere tausend Euro gehen.
Auch hat sich mir nicht ganz erschlossen, warum der „Trainer“ das macht und vor allem, was ihn dazu qualifiziert, denn eigentlich ist er Redakteur; sieben Mal den Ironman gefinisht macht einen ja nicht zwangsläufig auch gleich zum Trainer.
Aber in seinem Blog hab ich nun gelesen, wie es dazu gekommen ist: Ein Freund von ihm hat ihm am Rande der Triathlon-WM in Hamburg gefragt, ob er ihm helfen könne, den Ironman in Lanzarote zu schaffen. Er sagte: „Wenn du das wirklich willst, dann schaffst du das auch und ich helfe dir gerne dabei!“. Zwei weitere Freunde, die das mitbekommen haben, wollten dann auch auf einmal; ebenso wie Mathias‘ Freundin.
Allerdings sind die vier gar nicht so Couchpotatos, wie es gestern suggeriert wurde. Der jüngste Teilnehmer Martin Hager – das wurde zwar gesagt – hat schon einmal einen Marathon mitgemacht, die Zeit von 3:24h zeigt aber, dass er lauftechnisch recht fit sein dürfte und keinesfalls eine Couchpotato sein kann. Auch der als Kettenraucher bezeichnete Thomas Marxx ist schon Marathon gelaufen, mit guten vier Stunden auch nicht gerade so schlecht und Anna-Sophia Bubenzer hat die Teilnahme am Jedermann-Triathlon in Hückeswagen in diesem Sommer Lust auf mehr gemacht. Bleibt noch Dirk Kröger übrig – der Auslöser des ganzen sozusagen – er ist der einzige, der wirklich noch keine sportlichen Leistungen vorweisen kann.
Bin mal gespannt, wie es bei den vieren läuft und ob sie es schaffen. Gestern beim Jauch haben sie jedenfalls einen sehr zuversichtlichen Eindruck gemacht, für meinen Geschmack etwas zu zuversichtlich, denn auch bei der besten Einstellung und Vorbereitung kann noch einiges passieren, wie z.B. Verletzungen und Krankheit oder auch am Wettkampftag selbst kann einiges schief gehen, was man schwer vorhersehen kann: Tritte und Schläge beim Schwimmen, Unfall oder Materialschäden beim Fahrrad, etc.
Ich wünsch den Hamburgern jedenfalls viel Erfolg!
Es stimmt schon was du sagst. Wer sich nicht damit beschäftigt, dem ist überhaupt nicht bewusst, wie anstrengend so ein Lauf sein kann.
Ich selbst bin noch keinen gelaufen, konnte aber jetzt durch das normale Joggen eine gewisse Vorstellung davon bekommen, wie weit ich noch davon entfernt bin.
Was mich überrascht, also bei Marco, das er keinerlei gesundheitlichen Beschwerden hatte. Von 0 auf 100 machen vielleicht die Muskeln mit, aber die Bänder meistens nicht? Andererseits ist er noch „jung“, vielleicht liegt es daran. 🙂
Naja, so krass wie das in den Medien hingestellt wurde, war es nicht wirklich.
Er war zwar einmal ein Pummelchen gewesen, der nach einem Kilometer laufen schon platt war, allerdings im Alter von 12 bis 14 Jahren. Neun Monate vor dem Ironman wog er 76kg bei 183cm, also BMI von 22,7 und somit Normalgewicht. Außerdem machte er zwar nicht viel, aber doch ein paar Stündchen in der Woche Sport. So zumindest hat er das im Forum von 3athlon geschrieben.
So gesehen fiel meine Entscheidung bei dem Event mitzumachen auch nicht, als ich noch 110kg wog und mich nur ab und zu bewegte, sondern erst ein paar Monate später, als ich durch das viele und regelmäßige Laufen, was ich vor etlichen Jahren auch schon gemacht habe, bereits 17kg runter hatte und somit nur noch ein paar Kilo Übergewicht hatte.
Hi,
mir erschliesst sich nicht so ganz was Du mit Deinem neuesten Beitrag uns sagen möchtest?
Wärst Du gerne beim Jauch auf der Couch gewesen und hättest über Deine angestrebte tolle Leistung berichten wollen?
Hättest Du mehr Lobhuldigung auf die sportliche Einzelleistung einer einzelnen Person und den Strapazen die damit verbunden sind gehabt?
Jeder macht den Sport für sich allein. Wenn ich finishen will, dann will ICH für MICH finishen.
Der Bericht klingt ein wenig nach der Sehnsucht nach noch mehr medialer Publicity und dem Bedürfnis das mehr Lob und Annerkennung von aussen für diese Leistung kommt.
Ich lese Deine Beiträge gerne, aber in diesem Fall kann ich Dir nicht ganz folgen.
Keep on training! Denk dran: Die Tage und die Zeit bis zum längsten Tag in Frankfurt werden kürzer…
Hi MFinisher,
gerne schreibe ich dir, was ich damit gemeint habe.
Wärst Du gerne beim Jauch auf der Couch gewesen und hättest über Deine angestrebte tolle Leistung berichten wollen?
Sicherlich hätte ich mich natürlich auch mal mit dem Jauch unterhalten (egal ob vor oder hinter der Kamera), allerdings hab ich noch keinerlei Leistung vollbracht, die ich hätte vorweisen können oder über die ich mich hätte unterhalten können. 😉
Der Bericht klingt ein wenig nach der Sehnsucht nach noch mehr medialer Publicity und dem Bedürfnis das mehr Lob und Annerkennung von aussen für diese Leistung kommt.
Wenn das so rüberkommt, dann tut es mir leid, das war nicht meine Intention. Natürlich mache ich das FÜR MICH und nicht, damit mir die ganze Welt zu Füßen liegt und mir sagt, wie toll ich doch bin. Nochmals, ich hab momentan nichts vorzuweisen und bin noch lange nicht soweit, den Wettkampf überhaupt durchzustehen; also kann ich sowieso keinerlei Lob bekommen…
Hättest Du mehr Lobhuldigung auf die sportliche Einzelleistung einer einzelnen Person und den Strapazen die damit verbunden sind gehabt?
Ich hätte mir gewünscht, dass etwas mehr herauskommt, welche Strapazen damit verbunden sind.
Ich habe mir im vornherein viele Gedanken gemacht, welche Konsequenzen meine Entscheidung für die Teilnahme haben wird, doch ich muss gestehen, dass ich bei einigen Sachen „etwas“ daneben lag. Beispielsweise hätte ich den finanziellen Aufwand zunächst viel niedriger eingeschätzt, auch der Zeitaufwand wird wohl deutlich höher, da sich ein Training kaum nur auf die Netto-Trainingszeit beschränken lässt, sondern man noch Hinfahrt, Umziehen, Duschen, Rückfahrt etc. hinzuzählen muss.
Will damit sagen, dass man bei solchen Berichten, wo sich sicherlich der ein oder andere Zuschauer davon motivieren lässt evtl. auch einmal so etwas mitzumachen, unabhängig von der Distanz, besser einschätzen kann, worauf er sich da einlässt.
Hallo Ihr Lieben,
ich bin einer der 4 über die Ihr gerade schreibt und ich danke Euch für Eure Worte.
Drückt und die Daumen !
Dirk :o)