Nach meinem erfolgreichen Start in die Wettkampf-Saison beim Triathlon in Amberg ging es nur wenige Tage später schon weiter mit dem nächsten Wettkampf, dem Triathlon in Weiden. Da Katharina und ich bei Verwandten zu Besuch waren und die beiden Wettkämpfe nur wenige Kilometer auseinander und dort ganz in der Nähe liegen, bot sich das einfach an. Auch hier ging ich wieder über die Kurzdistanz an den Start, also 1.500m Schwimmen, 40km Rad fahren und 10km Laufen.
Eigentlich sollte das Schwimmen ohne Neoprenanzug stattfinden, doch das Wasser war trotz Heizung einfach zu kalt, so dass der Neoprenanzug letztlich doch erlaubt wurde; sehr zu meiner Freude natürlich. 😉
Und so lief mein zweiter Wettkampf des Jahres:
Schwimmen (1,5km)
Mit mir zusammen in der Bahn waren noch vier weitere Starter mit denen ich mich vor dem Schwimmen noch kurz über die Reihenfolge abstimmen wollte, doch deren Zeitangaben verwirrten mich etwas: der eine meinte 19 Minuten, der andere 22 Minuten und ein Dritter meinte 23 Minuten. Ich fragte daraufhin, welche Distanz wir hier schwimmen, weil die Zeit doch sehr von meinen bekannten Schwimmzeiten abwich, doch die Kollegen schauten mich ganz entsetzt an und meinten: „ei, 1500 Meter natürlich“… Ich dann nur so: „OK, ich glaube, dann geht ihr besser nach vorne“. Der vierte Athlet grinste nur zu mir und sagte „geh du besser vor mich“, was ich dann auch tat. Und so schwamm ich dann als vierter los und absolvierte das bis dato einsamste Schwimmen meiner Triathlon-Karriere. Der Vorteil dabei war natürlich, dass ich frei schwimmen und somit auch eine guten Split hinlegen konnte. Allerdings, trotz neuer Bestzeit mit 27:05min für 30 Bahnen (~1:48min/100m) wurde ich von einem anderen Starter 4x überholt, von zwei anderen zwei Male; irgendwie schon ein wenig frustrierend.
T1 – Wechsel Schwimmen/Radfahren
Auch hier war der Weg bis in die Wechselzone nicht gerade kurz und was ein wenig blöd war, dass man teilweise barfuß über groben Schotter laufen musste; hier hätten ein paar zusätzliche Matten nicht geschadet, aber die Veranstaltung ist ja noch recht neu, vielleicht kommt das ja dann im nächsten Jahr. Diesmal klappte das Wechseln besser, auch wenn ich wieder genauso viel anzuziehen hatte, denn das Wetter war nicht viel besser als ein paar Tage zuvor in Amberg. Es regnete zwar nicht und die Strecke war trocken, dafür wehte aber ein kühler und böiger Wind. Insgesamt 5:22min habe ich dann benötigt vom Beckenrand des Schwimmbades bis zum Aufsteigen auf mein Fahrrad.
Rad fahren (40,8km)
Die Radstrecke war irgendwie schon ein wenig bescheiden; zwar schön flach, aber mit drei Wendepunkten, an denen man immer wieder komplett herunterbremsen musste (und an denen 200m vorher schon Überholverbot herrschte) und mit einem Asphalt, der -positiv ausgedrückt- in einem nicht ganz so guten Zustand war. Deshalb war an manchen Abschnitten auch das Rechtsfahrgebot aufgehoben. Vier Runden hatte ich darauf zu absolvieren, die ich auch ziemlich gleichmäßig fuhr. Lediglich in der zweiten Runde war ich etwas langsamer, denn da hat mich auf einmal (warum weiß ich nicht) das Knie verdammt weh getan und ich konnte deshalb nicht durchgängig treten. Aber zum Glück hat sich das mit den Schmerzen schnell wieder gegeben und ich konnte die verbleibenden Runden gut fahren. Insgesamt brauchte ich 1:11:28h für die 40,8km, die es laut GPS waren. Das entspricht einem Schnitt von 34,2km/h und mit dem bin ich angesichts des Windes und der Tatsache, dass ich meine Aerotrinkflasche nach jedem Schlagloch immer wieder zurechtrücken musste, auch mehr als zufrieden.
T2 – Wechsel Radfahren/Laufen
Der Wechsel zum Laufen klappte richtig schnell. Hier habe ich auch nicht wie in Amberg noch ein Gel genommen, sondern einfach nur das Rad abgestellt, die Schuhe gewechselt, die Jacke und mein Shirt ausgezogen und dann bin ich auch schon losgelaufen. Ganze 1:12min habe ich benötigt, also halb so lang, wie noch ein paar Tage vorher.
Laufen (9,6km)
Beim abschließenden 10km Lauf wollte ich unbedingt schneller sein und eigentlich lief es sich auch wunderbar, allerdings nur bis zu Marke von 9km. Da wollte ich nämlich das Tempo etwas anziehen, um unter einer Zeit von 2:30h ins Ziel zu kommen, doch das stellte sich als Fehler heraus, denn kurz nach der Tempoverschärfung zwickte es im rechten Oberschenkel und nur wenige Augenblicke später hatte ich dann einen Krampf und musste anhalten. Ganze zwei Minuten habe ich dann an der Stelle verharrt und versucht, den Krampf mit Dehnübungen herauszubekommen, doch so ganz gelang mir das nicht. Also bin ich dann als es wieder etwas besser ging weiter in Richtung Ziel gehumpelt. Ein paar hundert Meter später hatte ich dann den Krampf scheinbar herausgelaufen, denn dann ging es plötzlich wieder und -gerade rechtzeitig- wo die Leute standen, konnte ich auch wieder problemlos laufen. 😉
Inklusive Krampf habe ich für das Laufen 46:26min gebraucht, allerdings waren es auch hier wieder keine 10km, sondern etwas weniger, nämlich 9,6km. Das macht dann einen Schnitt von 4:50min/km und wenn ich keine Probleme auf dem letzten Kilometer gehabt hätte, wären es sogar ~4:35min/km gewesen, allerdings hätte auch das nur für einen Platz ganz weit hinten gereicht, wenn man nur die Laufzeit nimmt. Noch etwas, was frustrierend war, wie auch schon die mehrfachen Überrundungen beim Schwimmen.
Trotzdem: mit 2:31:33h bin ich zwar nicht unter 2:30h geblieben, habe aber eine weitere persönliche Bestzeit aufgestellt und das freut mich doch dann wieder. Zwei erfolgreiche Wettkämpfe innerhalb einer Woche, was will man mehr?!
Übrigens: dass es hier von mir nicht bei allen Disziplinen ein Foto gibt, das hat einen Grund, aber den erzähle ich euch in Kürze in meinem nächsten Blogeintrag. Ihr dürft schon gespannt sein. Hier gibt es übrigens weitere Bilder vom Triathlon in Weiden. 😉
Dann auch hier Glückwunsch zu der Bestzeit!
Ich glaube dir gerne, wie frustrierend es ist, für seine eigenen Verhältnisse so gut unterwegs zu sein und dann dennoch im Verhältnis mit den anderen so weit hinten zu liegen. Was musst du auch bei so gut besetzten Triathlons mitmachen? 😉
Wenn das die Kurzdistanz ist, was ist dann die Langdistanz? Ich glaube, ich würde wohl spätestens nach dem Schwimmen nicht mehr in der Zeit liegen, die man zur Wertung braucht 😉
Hallo Daniel!
Ich verfolge deinen Blog aus Interesse am Triathlonsport schon sehr lange 🙂 Deine Einträge sind immer sehr ausführlich und schön zu lesen.
Nun meine Frage: Wie schaffst du es, den Neo über deinen Garmin FR in der ersten WZ rüberzuquetschen? Das Neo-Ausziehen ist ja schon nervig genug (vom Anziehen ganz zu schweigen). Ich benutze selbst auch den FR310XT und habe dich auf dem ersten Foto des Wettkampfberichts mit Neo und Forerunner schwimmen gesehen, daher meine Neugier 🙂
Sportliche Grüße
Martin
@Sven: die Langdistanz ist gut vier Mal so lang…
@Martin: danke für’s Kompliment. Das mit dem Forerunner ist bisher überhaupt kein Problem gewesen, zumindest nicht beim Ausziehen. Wenn der Neo nass ist, flutscht der da drüber… und vorher hat man ja genügend Zeit den richtig anzuziehen. 😉