Ein ganz normaler Trainingstag?!

Irgendwie habe ich heute keide Idee, wie ich meinen heutigen Blogbeitrag beginnen soll. Zwar habe ich ein paar Themen im Kopf, die ich gerne hier in Bits und Bytes umwandeln möchte, aber irgendwie kann ich nicht wirklich einen klaren Gedanken fassen und deshalb tue ich mir auch beim Schreiben dieses ersten Absatzes schon schwer.

Liegt wahrscheinlich daran, dass mich die heutige Trainingseinheit etwas mehr mitgenommen hat, wie mir das lieb war. Eigentlich standen „nur“ drei Stunden Radfahren und anschließend eine Stunde Laufen im Trainingsplan, doch die erwiesen sich als recht hart. Dabei hab ich durchaus schon anstrengendere und längere Trainingstage gehabt, die mich weitaus weniger mitgenommen haben.

Angefangen hat es schon heute morgen, als der Wecker geklingelt hat und ich nicht wirklich aus den Federn gekommen bin. Den Wecker habe ich nämlich wieder ausgestellt und aufgestanden bin ich dann erst zwei Stunden später. Ich war einfach nur müde und deshalb schob ich auch meine Radeinheit Stunde für Stunde vor mir her. Erst um 13:40 Uhr machte ich mich auf den direkten Weg zur Ironman-Radstrecke.

Auf dem Rad war dann wenigstens nichts mehr von meiner Müdigkeit zu spüren. Im ordentlichen Tempo ging es dann über Wöllstadt, Karben und Dortelweil nach Bad Vilbel den Heartbreak Hill hoch. Heute war ich extrem schaltfaul und bin noch nicht mal, wie sonst immer, in den kleinsten Gängen die Anstiege hoch. Auch Wachenbuchen und den Hühnerberg habe ich nicht ganz runtergeschaltet und so stand dann nach knapp drei Stunden auch ein 28,4km/h Schnitt auf meiner Uhr; wenn man die ganzen Rotphasen an Ampeln noch herausrechnen würde, wäre es noch deutlich besser gewesen. Für meine Verhältnisse war ich also recht flott unterwegs…

Vielleicht etwas zu flott, denn der anschließende Lauf war echt eine Katastrophe; nicht von den Werten her, die Geschwindigkeit und der Puls waren in Ordnung, aber vom Kopf her. Bereits nach drei Kilometern hätte ich am liebsten aufgehört zu laufen und mich einfach nur noch hingelegt. Doch das ging nicht, ich war ja mitten im Feld, also bin ich weitergelaufen und weitergelaufen, obwohl ich eigentlich gar nicht mehr wollte. Ab Kilometer 6 ging es dann wieder und es lief wieder runder, doch die Freude darüber hielt nicht lange, denn nach knapp 9 Kilometern fing es wieder an… absolut keine Lust mehr auf Laufen… Wenigstens war ich hier schon wieder in Richtung meiner Wohnung unterwegs, so dass ich vorsagen konnte, ‚du hast es ja gleich geschafft‘. Nach 58min und gequälten 10,5km war ich dann zuhause; aber völlig fertig…

So… zumindest bin ich das nun mal losgeworden, obwohl ich eigentlich noch ein paar andere Sachen in meinen Bericht vom heutigen Tag mit einbauen wollte. So wie die eine große dunkle Wolke, die mich ab Bad Vilbel begleitet und mir jede Menge Schatten gespendet hat, sich aber unbedingt noch zwei Kilometer vor Schluss mit heftigem Regen entladen musste. Oder ein Fluchen über die Millionen von Fliegen und Insekten, die abends nichts besseres zu tun haben, als den sicheren Tod zu suchen, in dem sie sich zielsicher in meinen Mund stürzen und gleich soweit bis hinten durchstarten, das einem nur das Runterschlucken als Option bleibt. Aber was positives sollte auch noch mit rein: die vielen Plakate, die entlang der Radstrecke auf den 6.Juli hinweisen und einzelne Banner, die bereits aufgespannt wurden und Athleten, wie Zuschauer gleichermaßen begrüßen. Das machte schon richtig Lust auf heute in genau sechs Wochen… 🙂

Das war’s jetzt aber wirklich… ich muss ins Bettchen…

7 Gedanken zu „Ein ganz normaler Trainingstag?!“

  1. Jaja das mit den Plakaten,
    wenn man das liest, wird man als „Nicht-Angehender-Ironman“ richtig eifersüchtig und denkt sich von Zeit-zu-Zeit: „Wirst Du das auch irgendwann mal wagen?“

    Theoretisch ja, wenn da nicht das schwimmen wäre……

    Aber zu Deinem Training: RESPEKT!

  2. Ich kann’s bald nicht mehr hören!!! „Wenn da nicht das Schwimmen wäre…“ Ihr ahnungslosen Anti-Triathleten! Das Schwimmen ist der größte Witz- da verliert ein Durchschnitts-Athlet vielleicht 20-25 Minuten auf die Weltspitze. Meine 60 Jahre alte Mutter würde das untrainiert und rückenschwimmend in der Richtzeit schaffen! Ihr Banausen habt doch überhaupt kein Plan, was es bedeutet nach 180km vom Rad zu steigen und noch einen Marathon zu laufen!

  3. @Applejack: aber du weißt ja auch, dass ich, als wir uns im April letzten Jahres über den Ironman unterhalten haben, genau das gleiche gesagt habe: „Ich kann kein Meter schwimmen, das wird die schwerste Disziplin.“

    Inzwischen und das habe ich dir ja beim Bernd auf’m Geburtstag erzählt und hier irgendwo im Blog auch schon geschrieben, schätze ich das etwas anders ein.

    Schwimmen dürfte die wohl einfachste der drei Disziplinen sein. Es ist die erste, man ist noch frisch und es ist die mit Abstand kürzeste Einheit, die man absolvieren muss. Das Rad fahren ist dann ist schon durch die Länge von 180km eine Herausforderung und für den Marathon danach, da muss der Kopf ran, denn der Körper will da wahrscheinlich schon lange nicht mehr.

    Mit anderen Worten, der Schwierigkeitsgrad steigt mit jeder Disziplin. Genau umgekehrt, wie ich das letztes Jahr eingeschätzt habe.

    Ist halt eine nachvollziehe Reaktion der Leute: Laufen kann jeder, Rad gefahren ist jeder auch schon mal, oder einige fahren auch regelmäßig und Schwimmen geht nur ein ganz kleiner Teil. Von daher dürfte die „normale“ Einschätzung sein: Laufen einfach, Rad fahren bekommt man hin, Schwimmen geht gar nicht.

  4. @Applejack: „Danke das du uns belehrt hast!!!“ 😉
    Jetzt steht der Anmeldung nix mehr im Wege, nachdem mit dem Vorurteil zum Thema schwimmen aufgeräumt wurde!!!

  5. Seelische und körperliche Qualen lassen sich beim abschließenden Marathon des Ironman selbst mit der besten Vorbereitung nicht ganz abstellen, ab da ist dann wirklich mentale Stärke gefragt…

  6. Eins kann ich dir sagen… so wie der Beitrag beschreibt, was du dir da antust, wäre ich direkt auch noch nach den 2 Stunden am Anfang direkt liegen geblieben ;D

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